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- Glosse im Wetterglas
- Werte Leserin, werter Leser,
- Gelegentlich publizieren wir
Glossen zu aktuellen Ereignissen, die nicht nur das meteorologische
Klima, sondern auch das gesellschaftliche Klima betreffen. Ihre
Meinung ist uns wichtig. Schreiben Sie uns.
-
Wetterglas-Redaktion
- Zum aktuellen Thema Regierungsbildung, acht Wochen nach der
Bundestagswahl
- Retour: Passt nicht
- Sie kennen das bestimmt auch:
Werbebroschüren, Werbung in Zeitungen und im Internet zuhauf.
Alles in Hochglanz angeboten. Sie haben etwas für sich aus dem
Angebot entdeckt und Sie wollen etwas Neues, dann gehen Sie, so wie
der Schreiber dieser Zeilen, ins Fachgeschäft. Das
Verkaufspersonal berät, Sie wählen aus, die Anprobe
gelingt; und wenn es gefällt, Qualität und Preis im
Einklang empfunden werden, wird bezahlt und der Vertrag erfolgreich
abgeschlossen.
- Sehr viele kaufen heute anders: Im Katalog,
meist im Internet wird ausgewählt, bestellt, nach Anlieferung
der Ware anprobiert. Schließlich hatte man sich auf die
Abbildungen und die kurze Beschreibung im Text verlassen. Stellt man
jetzt fest, dass irgend etwas an der Ware nicht gefällt, kann
man die Lieferung ohne weiteres wieder zurückschicken und sich
dann neu entscheiden. So ist das moderne Käuferverhalten.
- Nach ausgiebigem Studium des Angebots konnten
alle auswählen: Wählen am 24. September. Eine neue
Oberbekleidung sollte es sein. Und was wurde geliefert? Eine
schwarze Hose mit viel zu engem Bund; ein roter, verschlissener
Mantel mit abgewetztem Kragen; ein grobes, grünes Hemd, das
einengt, ständig unangenehm kratzt und wund scheuert; und eine
gelbe Krawatte. Diese für sich alleine könnte gefallen.
Alles geht retour: Passt nicht! In Unterhose und hübscher
Krawatte kann man sich nirgends zeigen. Und was trägt man dann?
Den blauen, eigentlich aus der Mode gekommenen Drillich? Man sollte
noch einmal wählen, wie bei den ehrlichen Kaufleuten: Neues,
Gutes, Passendes, eine Konfektion, mit der man Staat machen kann!
- Guido Wekemann
- Neresheim, 23.11.2017
- Viele Millionen für Superprojekt
- Grün- oder linksherum
waschen?
- Waschen Sie noch selbst, oder
lassen Sie waschen? Diese Frage scheint müßig, ist doch
das Ziel des Waschvorgangs die saubere Wäsche.
- Bei dieser Fragestellung geht es
aber nicht um Textilien und deren Reinigung, sondern um Geld, viel
Geld. Aber keinesfalls um Geldwäsche, wie Sie vielleicht aufs
erste vermuten werden.
- Die Geldsumme in Höhe von
25 Millionen Euro stammt vom Ministerium für Finanzen und
Wirtschaft Baden Württemberg und fördert ein
Forschungsprojekt zur Entwicklung von neuartigen Batterien zur
Stromspeicherung. Die Umsetzung der Energiewende zur besseren
Speicherung zurückgewonnener Energie soll vorangetrieben
werden. Wesentlich beteiligt am Forschungsprojekt ist das
Fraunhofer-Institut und die Varta Microbattery GmbH.
- Die Zeit sei reif, so Herbert
Schein CEO, Geschäftsführer der Firma, der große
Potentiale bei der Energierückgewinnung in der Industrie bis
hinzu den Haushaltsgeräten sieht. Er betont die Nutzbarkeit
dieser neuen Technik bis hinein in den häuslichen Bereich und
erklärt das so: Um ein simples Beispiel zu nennen: Die
Trommel der Waschmaschine dreht sich zehn Umdrehungen in die eine
Richtung und wird dann gestoppt und dreht sich dann in die andere
Richtung. Diese Energie wollen wir haben und wiederverwenden.
- Na, alles klar? Die schwäbische
Hausfrau, die dies in der Tageszeitung nach dem Frühstück
und vor dem Befüllen der Waschmaschine gelesen hatte, erkennt
verwundert, dass sie nun seit über 50 Jahren mit Waschmaschinen
Erfahrung hätte, aber noch nie auf die Idee gekommen sei, dass
die Waschtrommel, wenn sie in die andere Richtung dreht, Strom
erzeuge. Und augenzwinkernd fügt sie an, dass dieses neuartige
technische Phänomen wohl erst durch die grün-rote
Landesregierung möglich geworden sei und dass sie nun genau
wissen wolle, ob die Waschmaschine Strom übrig hat, wenn die
Trommel im Uhrzeigersinn oder linksherum dreht.
- Guido Wekemann
- Neresheim, 05.11.2014
- Hintergrund: Varta mit neuem Superprojekt in
Schwäbische Post vom 04.11.2014, Seite 17
- Müllentsorgung - gelber Sack
- Der Regenbogensack
- Die Schlagzeile in der Zeitung
Reform bei gelbem Sack hat große Hoffnung geweckt,
dass die Regierung endlich mal ein ganz wichtiges Thema in Angriff
nimmt. Ist doch der gelbe Sack eher ein trister Wegelagerer an den
Straßenränder und Gehwegen, bis er, einmal im Monat, von
den fleißigen Müllwerkern abgeholt und seiner letzten
Bestimmung zugeführt wird. Der Vielfalt seines Inhalts wird die
eintönig, schmutzig gelbe Farbe ohnehin nicht gerecht und sein
gelb-blasser Schein verleiht den Straßen und Städten, wie
mit Eiterbeulen besetzt, ein kränkliches Aussehen.
- Mit einem großen
gesetzgeberischen Akt kann die Legislative in ihrer allmächtigen
Zusammensetzung und wohl auch in Übereinstimmung mit der
Opposition diesen Mißstand in kürzester Zeit beheben. So,
wie manche in den Spektralfarben des Regenbogens die
Vielgestaltigkeit des Wetters deuten, könnten die
Regenbogenfarben auf dem Müllsack auch auf die Vielfalt seines
Inhalts hinweisen und zudem eine farbenfrohe Müllbereithaltung
ermöglichen: Das Grau der Städte bekäme Farbe; es
wäre ein preisgünstiger Beitrag für die Städte
in Anlehnung an Unser Dorf soll schöner werden, und
die Müllwerker könnten bei ihrer Arbeit noch mehr Freude
verspüren. Deshalb gilt die Aufforderung an den Gesetzgeber:
Verordnet dem Müllsack ein buntes Aussehen. Wir wollen den
Regenbogensack!
- Guido Wekemann
- Neresheim, 14.02.2014
- Bildungsplan 2015
- Vielfalt mit Knalleffekt
- Wütend kam die 13jährige
aus der Schule und warf ihre Schultasche in die Ecke. Bevor ihr
Vater nachfragen konnte, sprudelte es aus ihr heraus: Sie habe genau
das gemacht was er ihr geraten hatte; dass sie sich nicht alles
gefallen lassen solle. Ein Mitschüler habe ihr unter den Rock
gegriffen; unverzüglich habe sie diesem Eine geknallt, und dem
sei sofort das Blut aus der Nase geschossen. Und noch am Nachmittag
soll der Vater beim Rektor erscheinen.
- Das Gespräch beim
Schulleiter war kurz: Dieser meinte, hätte er eine Tochter,
würde er von ihr erwarten, dass sie ebenso reagiere. Aber, wenn
das mit der neuen Vielfalt im Bildungsplan verbindlich werde, müsse
er ihr einen Verweis aussprechen, denn das Schielen unter fremde
Röcke gehöre doch seit jeher zur Vielfalt sexueller
Neigungen und müsse dann, angeordnet, akzeptiert werden. Mit
einem erneuten Aber lehnte sich der erfahrene Pädagoge
entspannt zurück: Bis dies in der Schule ernst werde, sei er im
Ruhestand.
- Guido Wekemann
- Neresheim, 22.01.2014
- Hinweis auf
einen Kommentar zum Thema in: ----> Wirtschaftswoche
- Unheimlich
- Im Lande der Kommissare
- Ja, was ist das für eine
Aufregung? Geheimdienste lesen im Regierungsauftrag meine E-Mails
und beobachten das Internet. Da können sie viel über das
Wetter und die Klimaentwicklung auf der Ostalb lesen. Hoffentlich
informieren sie auch die Ministerien und die Minister. Die könnten,
was Wetter und Klima betrifft, noch was dazulernen. Das würde
mich freuen.
- Der Finanzminister kauft, von
vielen bejubelt, gestohlene Daten von Bankkonten. Heiner Geißler,
der ehemalige Amtsrichter und Minister befand, die Daten seien nicht
gestohlen, sondern nur kopiert; sie würden den Geldhäusern
ja nicht entwendet und verbleiben bei der jeweiligen Bank. Die
geheimen Kommissare der Dienste hören Telefon- und
Konferenzgespräche unserer Politkommissare ab. Sie nehmen ihnen
ja nicht das Wort aus dem Mund, sondern kopieren nur das Gehörte
und Gesagte und bewahren es auf, geheim und sicher. Sonst wären
es ja keine Geheim- und Sicherheitsdienste!
- Und es gibt, wir sollen uns
darüber freuen, noch viel mehr Kommissare: Den Kommissar im
Kühlschrank, der darüber wacht, was und wie wir essen. Der
Südwestrundfunk hat uns die Schnüffelei erst neulich auf
unterhaltsame Weise in einer mehrteiligen Serie mit gleichlautendem
Titel nahe gebracht. Bald wird es einen Kommissar im Kleiderschrank
geben. Der sagt uns dann, was wir anzuziehen haben und wo wir unsere
Kleidung einkaufen sollen. Der Kommissar im Schuhschrank wacht dann
vielleicht darüber, dass wegen unseren Schuhen keine Tiere mehr
geschlachtet werden. Den Kommissar in der Mülltonne gibt es
schon; den Kommissar im Heizungsraum ebenso und auch schon den
Kommissar im Stromverteilerkasten. Dieser bespitzelt uns dann
gemeinsam mit den Kommissaren für Wohnraumbeleuchtung; und jene
sind Funktionäre von Grünpiss oder in Diensten des UBA
oder beides.
- Alle zusammen berichten sie dem
Oberkommissar im grünen Umhang. Der wacht dann per Gesetz, dass
schon in den Kindergärten und Schulen unsere Enkel den
sogenannten Klimaschutz für alle Lebenslagen eingetrichtert
bekommen: Für jeden Furz den Klimaschutz, wegen Methan und CO2.
- Und nun denken Sie: Der
übertreibt. Ich habe es gelesen, was im baden-württembergischen
Landtag beraten und wohl auch von den Grünen und Roten
beschlossen werden wird: Die staatlichen, kommunalen und
privaten Erziehungs-, Bildungs- und Informationsträger sollen
im Rahmen ihrer Möglichkeiten über Ursachen und Bedeutung
des Klimawandels sowie die Aufgaben des Klimaschutzes aufklären
und das Bewusstsein ... fördern.
- Na, und was braucht man dazu:
Den Kommissar im Schulranzen! Der überwacht, dass die Kinder
nur diese reine Lehre zu ihren Eltern nach Hause tragen. Und wer
regt sich darüber auf? Alle, aber in Wirklichkeit niemand mehr.
- Guido
Wekemann
- Neresheim, 04.07.2013
- Geheimsache
- Teppich zollfrei, Inhalt geheim
- Nun ist längst bekannt: Ein
Teppich wurde vom Geheimdienstchef aus Afghanistan als Geheimsache
eingeflogen und dem Minister nach Hause geliefert. Solche Art
Teppichtransport kenne ich aus den Filmen und von den Fotos, die
Flucht und Vertreibung dokumentieren. Auf den Karren und
Handwägelchen der Flüchtlingskolonnen wurden sehr oft auch
Teppiche transportiert. Aus den Erzählungen der Leidgeplagten
Verwandten weiß ich, dass der Transport nicht nur dem Teppich
galt. Vielmehr waren in die Auslegeware Wertsachen und Dinge
eingewickelt, die einen sicheren Transport benötigten, zum
einen zum Schutz vor dem Zerbrechen. Zum anderen waren es Sachen,
die niemand sonst sehen sollte, zum Schutz vor Neid und Begehr.
- Diese Frage, liebe Journalisten
solltet Ihr stellen: Was war in den Teppich eingewickelt, dass es
vom Geheimdienstchef am Zoll vorbei ins Land gebracht werden musste?
Jeder andere Flugreisende und jedes Gepäck muss von den
Zollbeamten geprüft und von den speziell trainierten Hunden
beschnüffelt werden. Ausgerechnet für diesen Teppich des
Ministers wurde genau diese Kontrolle zielgerichtet umgangen. Und
genau dieses Vorgehen des Geheimdienstchefs gibt Grund zur Annahme:
In diesem Teppich war was drin!
- Guido
Wekemann
- Neresheim, 16.06.2012
- Vernetzt
- Wulff muss bleiben ...
- Sie werden bestimmt denken: Da
kommt doch noch was. Sonst hätte der Schreiber keine Pünktchen
gemacht, sondern allenfalls ein Ausrufezeichen. Es hätte was
kommen können, etwa das Sturmtief Andrea, das im
Voraus schon mal als verheerender Orkan angekündigt wurde. Die
in manchen Kreisen vielleicht erhoffte Katastrophe blieb aus, ein
Themenwechsel war nicht in Aussicht. Also bleiben, ... Wieder kein
Ausrufezeichen, aber schon mit Komma.
- Ein Bundespräsident ist
etwas Besonderes. Er steht unter besonderem Schutz. Er genießt
uneingeschränkte Immunität, kein Staatsanwalt kann
ermitteln, auch nichts Entlastendes feststellen, wenn es die
Amtsperson nicht zulässt.
- Als schwäbischer
Häuslebauer möchte man sich hineindenken, vielleicht auch
mitfühlen, wenn es um das Finanzieren geht. Man weiß ja,
wie lange eine Familie sparen und sich einschränken muss, um
das Ziel der schuldenfreien Wohnstatt zu erreichen.
- Und nun das: 67
Versicherungen, Banken und Fonds fordern von Bundespräsident
Christian Wulff 1,8 Milliarden Euro melden die Agenturen und
verbreiten die Zeitungen. Da könnte beim Häuslebauer
eigentlich Mitleid aufkommen. Jeder weiß doch, solche Häuser
gibt es doch gar nicht, die so viel kosten, oder? Andererseits kann
sich der redliche Arbeiter nicht vorstellen, dass ausgerechnet ein
Ministerpräsident, der auch Aufsichtsrat und mit einigen
anderen zusätzlich einträglichen Posten und mit einer
Apanage von mehr als dem Vielfachen eines Arbeiterlohns ausgestattet
ist, wegen einem Einfamilienhaus in Geldnot geraten kann.
- Wer hatte eigentlich die späte
Idee von dieser sauteuren Mitleidsnummer, die beim Normalbürger
bestimmt nicht zieht? Eines ist jetzt aber klar: Der Gescholtene
muss im Amt bleiben, weil Ermittlungen sonst ergeben könnten,
dass die eigentlich Schlimmen noch gar nicht bekannt sind; und
gerade diese haben großes Interesse daran, dass der kleine
Sünder nichts sagen muss. Und vielleicht bringen sie es fertig,
dass ihn der handverlesene Zirkel wieder in das hohe Amt wählt,
und alle Schandtaten sind dann verjährt.
- Guido
Wekemann
- Neresheim, 08.01.2012
- Politiker
- Keine Anleitung.
Oder?!
- Nun stellen Sie sich vor: Da hat
einer Geld, viel Geld, von irgendwo her, aus Geschäften
außerhalb der Legalität. Auf die Schnelle fallen da ein:
Drogenhandel, Menschenhandel, Frauenhandel, Waffenhandel, Bestechung
.... Er kann es noch nicht mit seinem Geldwert gebrauchen, weil das
Finanzamt davon nichts wissen darf. Er gibt es jemandem, um den der
Rechtsstaat einen Bogen macht, einem, der Immunität besitzt,
einem Mitglied eines Parlaments oder noch besser einem Minister oder
Ministerpräsidenten als Privatkredit, zum Beispiel für den
Kauf eines Hauses. Der Geldgeber möchte seinen Batzen aber bald
wieder sehen; und so bietet sich an, diesen Privatkredit diskret bei
einer Bank, bei der Parteifreunde an den Schaltstellen mitwirken,
durch einen legalisierten Kredit ablösen zu lassen und zwar zu
extrem günstigen Konditionen. Allen scheint geholfen: Der
Geldgeber hat nun seine halbe Million zum Vorzeigen und kann sie bei
sich ordentlich verbuchen, der ministrable Parteifreund kann über
sehr billiges Geld verfügen und der Finanzbeamte darf das
abnicken. Aber sagen Sie ja nicht, hier sei eine Anleitung zur
Geldwäsche gegeben. Oder?!
- Guido
Wekemann
- Neresheim, 01.01.2012
- Emissionshandel
- Falschgeldprivileg
oder: Wie in schlechten Filmen
- Nun stellen Sie Sich einmal vor:
Sie erhalten von Ihrer Regierung das Privileg, Falschgeld zu drucken
und in Umlauf zu bringen. Der Drucker ist handelsüblich, das
Papier auch. Das Geschäft ist einträglich und Sie freuen
Sich, ohne Arbeit sehr viel Geld zu bekommen. Ganz unerwartet werden
Sie aber unter Arrest gestellt und wegen Betruges angeklagt. Sie
haben versäumt, beim Verkauf des Falschgeldes die Umsatzsteuer
ans Finanzamt zu überweisen. Sie wähnen Sich unschuldig,
denn: Seit wann kann man das Inverkehrbringen von Falschgeld
ordentlich versteuern? Der geneigte Leser hält das sicher für
eine verrückte Idee. Weit gefehlt! Derzeit wird in Frankfurt
einer der größten Wirtschaftsprozesse verhandelt; es geht
um mehrere 100 Millionen Euro Steuerhinterziehung. Das bedruckte
Papier waren keine Banknoten sondern normales Papier, das das
Entstehen von CO2 genehmigt und von vielen Firmen teuer erkauft
wurde. Man nennt es CO2-Zertifikate. Mit diesen Papieren zwingen die
Regierungen die Unternehmen in ihren Ländern, wertloses Papier
sündhaft teuer aufzukaufen. Die falschen Banknoten und die
CO2-Zertifikate haben ihren Wert nicht durch die Wert schaffende
Arbeit erhalten, so wie bei einem Produkt oder einer Dienstleistung.
Wie durchtrieben sind eigentlich die Politiker, die CO2, den
Grundstoff allen Lebens, der immer schon vorhanden war, wie eine
Ware handeln lassen, nur um zusätzlich Geld einzusammeln?
Mancher Betriebsinhaber wird sich vorkommen wie der Ladenbesitzer in
schlechten Filmen, dem die unfreundlichen Besucher androhen, die
Ladenkasse auszuhändigen, denn sonst würde es für ihn
noch sehr viel teurer.
- Guido
Wekemann
- Neresheim, 19.08.2011
- Erneuerbare Energie?
- Erneuerbar oder zu
erneuern?
- Widerspruch gehört zur
Äußerung der Jugend. Kritischer Widerspruch ist gewünscht
und das Gegenüber freut sich, wenn sich die andere Meinung aus
einer wissenschaftlichen Erkenntnis ableitet, und um so mehr, wenn
diese in einem guten Physikunterricht in der Schule gründet.
Der Familienausflug führte neulich zu einer Windenergieanlage,
an der der Onkel seiner Nichte diese Anlage als Paradebeispiel
für erneuerbare Energien zeigen wollte. Nun standen sie
aber vor einem mehr als haushohen Gestell, das vom letzten heftigen,
aber in Mitteleuropa nicht so seltenen Gewittersturm ganz und gar
verbogen wurde. Die Schülerin mit Bestnoten in Physik meldete
mit einer abfälligen Handbewegung Richtung demoliertem Gerät
Widerspruch an und meinte mit knitzem Gesichtsausdruck, das habe sie
gelernt, Energie ist nicht erneuerbar, Energie könne nur in
eine andere Energieform umgewandelt werden, wie man hier sehr
deutlich sehe; was hier erneuerbar sei, sei die technische Anlage.
Mit einer gewissen Überheblichkeit legte sie noch nach: Und
bei deiner Photovoltaikanlage wurden die Module innerhalb acht
Jahren auch schon zweimal durch neue ersetzt, und da kannst du froh
sein, dass auch deine Anlage zu erneuern war. Die Energie, die dazu
benötigt wurde, war aber keineswegs erneuerbar! Gesagt
hat der Onkel nichts mehr, aber bei sich gedacht: 'So eine Jugend
macht Mut, die hat Zukunft'.
- Guido
Wekemann
- Neresheim, 13.07.2011
- Energiepolitik 2011
- Es liegt auf der
Hand
- Zum Erinnern und Merken hat
jeder seine eigene Gedankenverbindungen. Manchmal scheinen diese
aber Verknüpfungen herzustellen, an die man sonst eigentlich
nie denken würde, erst recht nicht an die Energiepolitik der
Bundesregierung, die in weniger als einem halben Jahr zwei
gegensätzliche Seiten zeigt: Der erwachsene Sohn, kaum ist er
von der Arbeit heimgekehrt, will gleich wieder gehen, weil er noch
etwas einkaufen möchte. Seine Mutter ruft ihm noch hinterher,
er möge auch eine Packung Klopapier mitbringen. Nach kurzer
Zeit kehrt er mit dem Einkaufsgut zurück, hält seiner
Mutter das Paket Toilettenpapier hin und grinst dabei: Das ist etwas
Besonderes, es steht auf der Verpackung: 'Mit zwei weichen Seiten'.
Auch die Hausfrau, eine erfahrene Krankenschwester, schmunzelt: Ja,
ja, da kann ich dir nur noch raten: Benutze das Klopapier auf beiden
Seiten, dann hast du den Erfolg auf der Hand!
- Guido
Wekemann
- Neresheim, 07.06.2011
- Die wirren Verlautbarungen der
Politiker in Bezug auf die Infektionen mit EHEC dienen nicht der
Klärung.
- Jetzt haben wir den
Salat
- Nichts ist bewiesen. Der
EHEC-Erreger, der die schwere Durchfallerkrankung auslöst,
stammt also doch nicht aus Spanien. Das wäre den hiesigen wohl
am liebsten gewesen. Fast alle Erkrankten haben das Leiden in
Deutschland erworben. Wie das? Auch das ist nicht bewiesen, aber
eine von vielen Überlegungen: In Deutschland wird viel Gemüse
im näheren Umkreis von Atomkraftwerken angebaut. Das leuchtet
ein, denn die große Abwärme dieser Dampfkraftwerke
beeinflusst auch das Kleinklima in deren Nähe hin zu etwas mehr
Wärme. Auf das Pflanzenwachstum wirkt sich das günstig
aus. Oft wird behauptet auch die Radioaktivität sei im
Dunstkreis dieser Stromerzeuger nur wenig höher als die
natürliche Radioaktivität und für die menschliche
Gesundheit nicht von Bedeutung. Aber so ein klitzekleines Bakterium
könnte doch, das wäre ja von Vorteil, dabei zugrunde
gehen. Nun hatte man Hals über Kopf fast alle Atomstromwerke
abgeschaltet. Das Bakterium frohlockt, kann sich teilen und sich so
wieder rasend schnell vermehren, auch auf Gurke und Tomate. Und
jetzt haben wir den Salat.
- Guido
Wekemann
- Neresheim, 31.05.2011
- Das Erdbeben in Japan
erschüttert die Regierung in Deutschland und rüttelt deren
Verlogenheit in die Öffentlichkeit
- Polit-Strom
- Was haben wir nicht für
eine Vielfalt! Und die wird nun zusätzlich angereichert. Es
gibt schon Kohle-Strom, Öl-Strom, Gas-Strom, Atom-Strom,
Solar-Strom, Wind-Strom, Öko-Strom, Bio-Strom, Jauche-Strom,
... Bis vor wenigen Tagen war, je nach ideologischer Einstellung,
mal die eine und mal die andere Stromart gut oder böse, zu
teuer oder zu gefährlich, wie gesagt, je nach ideologischer
oder politischer Gesinnung. Und nun das: Nach einem der stärksten
Erdbeben und dessen furchtbaren Auswirkungen scheint nichts mehr
sicher und die Ministerin erwägt die Abschaltung der
Atomkraftwerke in Baden-Württemberg noch vor der Landtagswahl.
Aha! Jetzt ist alles klar: Aus meinen Steckdosen kommt nur noch
Polit-Strom!
- Guido
Wekemann
- Neresheim, 14.03.2011
- Die Anekdote ist Generationen
alt und wird auch heute noch gerne unter Akademikern erzählt.
Der aktuell angehängte Schluss dürfte aber nicht mehr alle
zum Schmunzeln veranlassen:
- Ehre wem Ehre
gebührt
- Zwei Wohnsitzlose melden sich
kurz vor Amtsschluss beim Bürgermeister und bitten ihn, sie
über Nacht in Gemeindearrest zu nehmen. Nach anfänglichem
Zögern und dem Hinweis der beiden, dass die Nächte trotz
des nahenden Frühjahrs noch sehr kalt seien, willigt der
Rathauschef ein und die Arrestanten haben für die Nacht einen
sicheren Schlafplatz, Waschmöglichkeit mit warmem Wasser und
noch eine Verpflegung.
- Am nächsten Morgen, frisch
gewaschen und nach gutem Frühstück, möchten sich die
durchaus angenehmen Gäste bedanken und höflich
verabschieden. Aber der Amtsvorstand besteht noch darauf, dass die
beiden Fahrenden das Formular ausfüllen, das ihre Unterbringung
bestätigt. Das müsse sein, wegen der Abrechnung, sein
Stadtkämmerer sei da sehr genau.
- Der erste bittet, dass sein
Gastgeber doch ausfüllen solle, nach so vielen Jahren auf der
Straße könne er kaum noch schreiben. Das leuchtet ein.
Nach dem Ausfüllen wird ihm das Formblatt zur Unterschrift
hingelegt. Statt einer Unterschrift macht er ein Kreuzchen. Der
brave Beamte lässt es kommentarlos gelten und denkt bei sich:
Schreiben kann er nicht.
- Für den zweiten Gast stellt
er die Bestätigung gleich selber aus, weil er auch bei ihm
einen Schreibunkundigen vermutet. Dieser unterzeichnet mit vier
Kreuzen. Der Bürgermeister meint dann etwas streng, dass ein
Kreuz doch wohl genügt hätte. Der Gemaßregelte
besteht aber darauf, denn das heiße schließlich Dr. Dr.
Felix Krull. (1)
- Der Schultes schmunzelt in sich
hinein und fragt mit trockenem Humor schlagfertig zurück:
Universität Bayreuth?
- Guido Wekemann
- Fußnote: (1) Name s.
Romanfigur, Thomas Mann <Die Bekenntnisse des Hochstaplers Felix
Krull>, S.Fischer Verlag 1954
- Neresheim, 26.02.2011
- Zur Missachtung der
Bundespressekonferenz durch Verteidigungsminister Karl Theodor zu
Guttenberg
- Noch eine Watsch'n
- Auf dem Schulhof stehen die
Mitschüler zusammen, weil der Musterschüler der Schule für
seine Klausurarbeit wieder eine glatte Eins bekommen hat. Die
Mädchen tuscheln über sein Aussehen; auch in dieser
Hinsicht ist er ein Muster. Den Lehrern gefällt sein eloquentes
Auftreten. Bei den Jungs wird heftiger diskutiert: Einige haben
gesehen, dass er abgeschrieben hat. Die Aufregung auf dem Schulhof
dringt bis ins Lehrerzimmer vor. Eine glatte Eins: Die Kollegen
mögen doch bitte Korrektur lesen. Ergebnis: Abgeschrieben!
- Der Musterschüler soll sich
erklären. Er weist den Vorwurf des geistigen Diebstahls zurück,
wisse aber, dass seine Arbeit Fehler enthalte. Die Lehrerschaft
zieht die Augenbrauen hoch und wendet sich mit fragenden Blicken
ihrem Kollegen zu. Einem aus der Lehrerrunde entfährt es: Der
junge Mann hat Stil, so watscht man seine Lehrer ab.
- Guido Wekemann
- Neresheim, 21.02.2011
- Die Deutsche Bahn
ist den Witterungsbedingungen eines fast normalen mitteleuropäischen
Winters nicht mehr gewachsen: Reihenweise Zugausfälle im
Dezember und im Weihnachtsreiseverkehr.
- Nur ein Traum?
- Winterzeit, herrliche
Schneelandschaft, Gedränge auf dem Bahnhof. Die Fahrgäste
der Bahn warten geduldig. Mitten unter den in der Kälte
Wartenden steht der Bundespräsident. Er mit leichtem
Handgepäck, der Sekretär mit dem großen Reisekoffer.
Die Präsidentengattin reist mit.
- Sie haben einen Besuchstermin im
Südwesten der Republik. Der Ministerpräsident hatte
eingeladen. Der Bahnchef und sein Lobbyist von der Ostalb nehmen den
Flieger, um rechtzeitig zum selben Empfang zu gelangen.
- Der Zug hat Verspätung. Der
Bundespräsident und seine Gattin warten geduldig. Andere
Fahrgäste machen sich Sorgen um Anschlussverbindungen und
vereinbarte Termine, bewundern aber die Ruhe des Staatsoberhauptes.
Wie können Sie da so ruhig bleiben? wird er von
einigen Umstehenden gefragt. Mein Termin beginnt, wenn ich
angekommen bin. Sollen die Herren der Bahn doch auch lieber den Zug
nehmen, dann müssen die auf mich nicht warten, erwidert
der ranghöchste Repräsentant unsere Staates und lächelt
dabei.
- Schade, nur geträumt. Aber
wie komme ich darauf? Ja, es war die Schlagzeile in meiner Zeitung:
Der Bundespräsident geht neue Wege.
- Guido Wekemann
- Neresheim, 02.01.2011
- Nach
oben
- In der FDP regt
sich Unmut über den Parteivorsitzenden Guido Westerwelle.
- Sie plärren
nur
- Sie kennen das Bild aus der
Literatur oder aus einem Film: Die Menschen im tief verschneiten
Dorf hocken in ihren warmen Stuben zusammen. Die Unterhaltung bricht
plötzlich ab, alle lauschen gespannt. Draußen hört
man die Wölfe heulen. Den Kindern sagt man, damit sie sich
nicht ängstigen, mit dem Heulen würden sich die Wölfe
verständigen, das würde die Bindungen an das Rudel
festigen. Man weiß aber auch, dass sie sich mit dem Heulen
sammeln, um auf Beutezug zu gehen.
- Der Großvater unterbricht
die angespannte Ruhe im Haus: Ich höre das ganz deutlich
heraus: Sie sind mit ihrem Leitwolf nicht mehr zufrieden. Lange sind
sie ihm gefolgt und sie meinten, er habe sie erfolgreich geführt.
Aber nun erreichen sie kaum noch Beute. Noch traut sich keiner, ihn
wegzubeißen. Welcher aus dem Rudel soll es auch wagen, sie
sind ihm doch bisher alle nachgelaufen. Kinder, macht euch keine
Sorgen: Sie heulen nicht, sie plärren nur.
- Guido Wekemann
- Neresheim,
22.12.2010
- Nach
oben
- Gesagt - Getan
Erinnern Sie Sich? Vor der letzten
Bundestagswahl sind Merkel, Seehofer und Westerwelle mit dem Vorsatz
angetreten, die begrenzten Betriebszeiten für Atomkraftwerke, so
wie es auch die bis dahin geltende Abmachung mit den
Betreiberkonzernen vorsah, aufzuheben. Im Wahlkampf wurde das immer
wieder klipp und klar gesagt. Und die Wähler, einschließlich
derer, die der Wahl fernblieben, haben dem zugestimmt.
Erinnern Sie Sich? Vor der Wahl
ist eine kleine Partei angetreten, Steuern zu senken. Dafür
wurde sie in die Regierung gewählt. Für Ihre Klientel hat
sie die Steuersenkung auch durchgesetzt.
Erinnern Sie Sich auch, dass eben
jene kleine Partei schon lange angekündigt hatte, die Allgemeine
Wehrpflicht abzuschaffen. Nun macht auch die große
Koalitionspartei mit, die Bundeswehr in eine reine Berufsarmee mit
Freiwilligen umzuwandeln. Das macht Sinn, denn das Militär soll
auch im Landesinneren eingesetzt werden. Bei der Polizei wird
eingespart; bei der Wehr macht man es schon immer anders: Da spielt
Geld keine Rolle.
Sie erinnern Sich bestimmt, dass
in Baden-Württemberg Regierung und Opposition für die
Landeshauptstadt ein teures Projekt geplant hatten. In mehreren
Landtagswahlen hatten die Wähler diesem großen
Bauvorhaben, dem Vergraben des Stuttgarter Hauptbahnhofs, zugestimmt.
Und sicher erinnern Sie Sich noch,
dass die Bausumme für das Projekt Stuttgart 21 nach jeder Wahl
höher angesetzt wurde. Gewählt wurden die Bauherren
trotzdem immer wieder.
Und nun erinnern Sie
Sich und blicken in die Geschichte: Nicht nur in Deutschland wählt
man gerne diejenigen, die sagen was sie tun werden obwohl man nicht
will, dass sie tun was sie sagen. Oder?
- Guido Wekemann
- Neresheim,
13.09.2010
- Nach
oben
- Himmlische Stille
- In sternklaren Nächten gehe
ich nachts gerne ins Freie um das Firmament und die Konstellation
der Himmelskörper zu betrachten. Nach ein Uhr gelingt das
besonders gut, weil dort, wo ich wohne, die Straßenbeleuchtung
drei Stunden lang abgeschaltet wird.
- Die Nacht von Freitag auf
Samstag bot wieder Gelegenheit für Sternengucker. Aber etwas
war anders als sonst: Die rasch dahin fahrenden Blinksterne, die
großen Verkehrsflugzeuge fehlten, das war aus den
Nachrichtensendungen bekannt. Etwas anderes wirkte auch noch auf
einen ein: Es war beeindruckend still, angenehm dunkel und still.
Das Geräusch, das sonst von den riesigen Fliegern ausging,
fehlte.
- In der nächsten Nacht
wollte ich diese Stille noch einmal erleben. Das Flugverbot wegen
des Vulkanstaubs wurde aufrecht erhalten. Der Sonntag in aller
Herrgotts Frühe war fast ein berauschendes Erlebnis, die Sterne
waren Nebensache. Besonders der Übergang von der Stille der
Nacht in den belebten Tag möchte man immer wieder erlebend
dürfen. Dieser wird von den Singvögeln eingeleitet, erst
zaghaft ein einziger, dem sich allmählich immer mehr Stimmen
unterschiedlichster Klangfarben anschließen.
- So empfunden bereitete der
Vulkanausbruch auf Island ein Geschenk himmlischer Stille.
- Guido Wekemann
- Neresheim, 18.04.2010
- Nach
oben
- Zur Ministeräußerung
über spätrömische Dekadenz im Februar 2010
- Lästerlälle
- äußerlich Minister,
- Streng vertraulich!
- Liebe Gleichgesinnte und
Gleichgeratene in der Regierung und in den Fraktionen. Unser
Wahlkampfslogan Arbeit muss sich wieder lohnen hat uns
zwar an die Macht gebracht, aber die arbeitende Bevölkerung,
insbesondere diejenigen mit niedrigen Löhnen, haben das
offenbar missverstanden und fordern nun mit der gleichen Begründung
Lohnerhöhungen.
- Hier müssen wir grundlegend
gegensteuern: Eine Lohnerhöhung würde zwar den Abstand zu
den Sozialhilfebeträgen vergrößern, aber die Gewinne
der Unternehmen schmälern. Deshalb fordere ich Sie auf, meinem
Vorschlag zuzustimmen: Wir senken die Sozialhilfebeträge und
schaffen somit ebenfalls einen größeren
Einkommensabstand.
- Dreierlei können wir dann
für uns verbuchen: Wer arbeitet hat wieder etwas mehr in der
Tasche als der Arbeitslose. (Wir müssen ihm ja nicht sagen,
dass er sich dafür trotzdem, wegen der Preissteigerungen und
wegen des Kursverfalls des Euro, weniger kaufen kann.) Den
Unternehmen bleibt etwas mehr, auch das soll sich ja lohnen. Und
drittens können wir unsere Klientel über gezielte
Steuerbefreiungen begünstigen, mit dem, was wir bei den
Langzeitarbeitslosen eingespart haben. Ich bin fest überzeugt,
und die Erfahrung aus den letzten Jahren legt das nahe, dass davon
an unsere klammen Parteikassen ansehnliche Beträge in Form von
Spenden zufließen werden.
- Lassen Sie Sich von dem Gezeter
in der Presse nicht beirren. Mich ficht das sowieso nicht an.
- Hochdekadenzerfahren
- Lästerlälle
- Minister des Äußerlichen
- Hinten raus
- Die neuesten Statements aus der
Bundesregierung brachten eine lange zurückliegende Begebenheit
aus dem Oberschwäbischen wieder in Erinnerung: In den ersten
Nachkriegsjahren, also vor über 60 Jahren, verschluckte ein
Junge im Kleinkindalter einen Rosenkranz, mit dem er gespielt hatte.
Der hinzu gerufenen Hausarzt untersuchte das Kind, das
offensichtlich keine Beschwerden zeigte und riet den besorgten
Eltern und Tanten: Setzet halt da Bua öfter uffs Häfele
und gucket nôch, ob des Kettele hinta wieder raus kommt.
- Am dritten Tag musste der Bub
kräftig drücken und die Gebetshilfe mit den runden Perlen
hatte ihre Reise durchs Gedärm beendet; auch das angehängte
Kreuzchen war noch dran. Bub und Rosenkranz hatten keinen Schaden
genommen. Letzterer musste halt noch gewaschen werden und wurde
fortan besonders aufbewahrt.
- Und wie komme ich darauf: Die
Regierungschefin und ihr Gehilfe Westerwelle erklärten ihr
Regierungsvorhaben vor Journalisten silbengleich: Entscheidend
ist, was hinten raus kommt. Die Befürchtung ist
angebracht: Die wissen schon, was hinten raus kommt?!
- Guido Wekemann
- Neresheim, 04.02.2010
- Trumpf oder Lusche
- Neuerdings stuft eine
Regierungsbehörde der USA CO2 per se als gesundheitsschädlich
ein. Schon klar, die Dosis macht es aus! Das gilt, nur zwei
Beispiele, für Bier und Rotwein ebenso. Hier soll Kohlendioxid
als politische Trumpfkarte eingesetzt werden. Sie könnte aber
auch zur Lusche werden. Lassen Sie mich diesen Gedanken
humoristisch weiterspinnen: Die politischen Gegner des
US-Präsidenten Obama im Kongress und Senat greifen das auf und
verlangen, dass seine Regierung den Behördenerlass auch
umsetzen muss. Folge: Keine Bühnenshow mehr mit Wolken aus
Trockeneis, keine Cola, keine Limonade mehr mit Kohlensäure
angereichert, Sektflaschen dürfen nicht mehr geöffnet
werden. Wenn der Ersthelfer am Unfallort mit einer
Mund-zu-Mund-Beatmung ein Menschenleben rettet, erstreitet der
pfiffige Anwalt nach amerikanischem Recht für den Geretteten
noch eine hohe Summe Schmerzensgeld, weil der Helfer eine 100 mal
größere Menge CO2 in seine Lungen gepresst hatte. Unsere
Ausatemluft enthält 4 Prozent CO2, die normale Atemluft aber
nur 0,04 Prozent. Dann darf man hoffen dass dieser Präsident
seine begonnene Amtszeit zu Ende führen kann.
- Guido Wekemann
- Neresheim, 10.12.2009
- Nach
oben
- Lebensgefährlich
- Der neu gewählte Bundestag
hat seine erste Sitzung hinter sich. Eine neue Koalition hat sich
gefunden und die Regierungsabsicht in einem Vertrag der
Öffentlichkeit mitgeteilt. Das Wesentliche: Sparen sei derzeit
schädlich. Wie lange wird es dauern, bis auch die
Bundestagsabgeordneten diese Erkenntnis für sich in Anspruch
nehmen und für sich höhere Diäten beschließen
werden? Und sie werden es uns begründen können.
Möglicherweise halten sie es nicht für eine Erhöhung
ihrer Bezüge sondern können darauf verweisen, dass es
allenfalls eine bescheidene Gefahrenzulage sei.
Bundestagsabgeordneter ist eine überaus gefährliche
Beschäftigung. Lebensgefährlich! Für 187
Abgeordnete endet das Leben im Parlament. so steht es in
meiner Zeitung. Für mich steht fest: Ich will niemals
Abgeordneter werden.
- Guido Wekemann
- Neresheim, 28.10.2009
- Nach
oben
- Macht was daraus!
- Nun hat einer mal gesagt, was
Sache ist. Die Medien, insbesondere die öffentlich rechtlichen
Fernsehsender, würden das Parlament nicht genügend
beachten und statt der Parlamentseröffnung des neuen Bundestags
lieber Seichtes senden. Da hat der Präsident des Deutschen
Bundestags bei seiner Rede wohl einen Treffer gelandet. Und wie
reagieren die die Gerügten? Sie lamentieren und verweisen auf
ihren Fernsehkanal Phoenix.
- Macht was daraus!
möchte man als Wähler den Verantwortlichen von ARD und ZDF
zurufen. Sendet die Sitzungen des Bundestags in voller Länge
und Breite: Öffnet den Bildwinkel Eurer Objektive und richtet
sie auf den Plenarsaal. Nützt Eure technischen Möglichkeiten!
Blendet über jedem Abgeordnetenplatz das zugehörige
Namensschild ein. Zeigt den Plenarsaal im Vollbild, die Redner könnt
Ihr in einem kleineren Bildchen einblenden.
- Oder wollt Ihr uns Wählern
die Demütigung ersparen, wenn wir sehen müssen, dass in
den Sitzungen des Bundestags nur wenige Abgeordnete anwesend sind
und wir auf unserer Strichliste feststellen müssen, dass unsere
Abgeordneten die meiste Zeit durch Abwesenheit glänzen?
- Guido Wekemann
- Neresheim, 28.10.2009
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- Schweingrippe /
Einzahl
- Nun ist es also raus: Die
Bevölkerung muss vor einer möglichen Seuche bewahrt
werden. Viele forschen um ein neues Grippevirus. Die Grippe selbst
ist nicht attraktiv. Um so mehr ist es der Impfstoff. Ihn bloß
zu besitzen macht aber nicht glücklich; verkauft muss er
werden! Dann hat sich das Forschen zigmillionenfach gelohnt. Davor
steht aber die Werbung für das Produkt. Entgegen üblicher
Werbepraxis braucht man hier aber nicht für das Medikament
einen griffigen, aussagekräftigen Namen, sondern die Krankheit
erhält eine Bezeichnung, die eingängig ist und Angst
erzeugen kann.
- Die Lobbyisten, die Einflüsterer
für die Politiker, haben das Propagandapotenzial der
Seuchenangst erkannt. Schweinegrippe haben sie das Virus genannt,
das die Wissenschaftler mit einer Kombination aus Buchstaben und
Ziffern benennen. Schweine erkranken aber nicht an diesem Virus,
sondern Menschen. Und eigentlich dürfte der Krankheitsverlauf
allenfalls Schweingrippe heißen, so wie bei der Vogelgrippe.
Oder?
- Guido Wekemann
- Neresheim , 19.10.2009
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- Globalisierung
nicht im Schneckentempo
- Die Ausbildung zu Natur- und
Landschaftsführern, der Alb Guides, findet bei jedem Wetter
statt. In der Praxis muss man sich ja auch auf alle Wetterfälle
einstellen. Bei der Exkursion Kleintierfauna, die durch
ein Trockental der Ostalb führte, regnete es ausgiebig. Wer
seiner Regenkleidung nicht traute, spannte den Regenschirm auf.
- Trotz der Feuchte gab es viel zu
sehen, auch Schnecken, bekannte und weniger bekannte Arten. Von
einem Regenschirm wurde eine münzgroße Gehäusechnecke
abgelöst, die dort ziemlich fest klebte, und dem
Exkursionsleiter als Fund vom Ort der Begehung zur näheren
Bestimmung übergeben. Der Diplombiologe vom NABU war etwas
irritiert: Diese Schnecke dürfte es hier eigentlich nicht
geben. Wenn sie ausgewachsen ist wird sie deutlich größer
als unsere heimische Weinbergschnecke. Sie bevorzugt ein wärmeres
Klima und ist in Italien heimisch.
- Alb Guide Martina konnte
aufklären: Die Schnecke war auf meinem Schirm. Ich kam
erst vom Italienurlaub zurück und der Schirm lag seither im
Kofferraum meines Autos.
- Dieses Tier hatte es geschafft,
die Alpen zu überqueren, was seiner Art auf natürliche
Weise wegen der Klimabedingungen nicht möglich wäre.
Globalisierung kennt keine Hindernisse.
- Man war sich einig: Die Schnecke
sollte nicht auf der Alb ausgesetzt werden. Sie wird in einem
Terrarium gehalten; und bei der nächsten Fahrt in den Süden
ist sie wieder dabei.
- Guido Wekemann
- Neresheim, 03.07.2009
- Nach
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